Thomas Bährer jetzt offiziell Schulleiter

Bensheim. Seit gut einem Jahr leitet Thomas Bährer die Heinrich-Metzendorf-Schule an der Wilhelmstraße. Als Nachfolger von Wolfgang Freudenberger, der nach zehn Jahren als Schulleiter in den Ruhestand ging, wurde er mit der „Wahrnehmung der Dienstobliegenheiten eines Oberstudiendirektors als Leiter einer beruflichen Schule mit mehr als 360 Schülerinnen“ beauftragt.

Verbunden war das mit der Versetzung nach Bensheim von der Elisabeth-Selber-Schule in Lampertheim, wo Bährer seit 2010 als stellvertretender Schulleiter tätig war. Offiziell als Schulleiter und damit dann auch mit der entsprechenden Dotierung ausgestattet, ist er allerdings erst seit Oktober 2019. Das belegt die von Kultusminister Lorz unterzeichnete Ernennungsurkunde, die dem Schulleiter am Montag überreicht wurde.

Große Herausforderung

„Ich freue mich, dass Thomas Bährer jetzt endlich installiert ist“, sagt Gabriele Erbach vom Staatlichen Schulamt in Heppenheim bei der Übergabe. Seit 2007 sei Bährer in Schulleitungsfunktion tätig und sie habe ihn als integren Kollegen kennengelernt, der Menschen zusammenbringe.

Für Gabriele Erbach, die im August dieses Jahres zur schulfachlichen Aufsicht nach Heppenheim wechselte, hatte dieser Termin an ihrer alten Wirkungsstätte eine besondere Bedeutung. Nicht nur, dass sie bis zu ihrem Wechsel ins Schulamt an der Metzendorf-Schule die Stellvertreterin von Thomas Bährer war. Er war in ihrem neuen Amt auch „der erste Schulleiter, den sie einführen“ konnte.

Für Bährer war es eine große Herausforderung, eine „so interessante Schule“ wie die Metzendorf-Schule zu leiten. Hier werden aktuell 1652 Schüler für das Berufsleben qualifiziert beziehungsweise auf einen Schulabschluss (von der Hauptschule bis zur Hochschulreife) vorbereitet.

Nach 20 Jahren zurück

Als Bährer im vergangenen Jahr an die Schule wechselte, war ihm dieses berufliche Bildungszentrum nicht fremd. 1998 hatte er hier mit dem Referendariat seine pädagogische Laufbahn gestartet. Als er 20 Jahre später als Schulleiter zurückkam, fühlte er sich gleich sehr gut aufgehoben. „Die Unterstützung vom Kollegium war klasse“, so Bährer.

Der Pädagoge weiß aber auch die Unterstützung des Schulträgers zu schätzen. Die Ausstattung der Schule, insbesondere im technischen Bereich, sei sehr gut. Immerhin reiche das Spektrum der Fachrichtungen vom Hotel- und Gaststättenbereich über Ernährung und technische Berufe bis zum Bauwesen.

Im kommenden Schuljahr werde mit dem Bereich Gestaltung eine weitere Fachrichtung angeboten. Dieses Angebot beinhalte natürlich ein Kollegium von engagierten Lehrkräften, die sich durch eine hohe Fachkompetenz auszeichneten – vor allem im Hinblick auf Digitalisierung und Industrialisierung 4.0. Auch hier habe der Schulträger ein offenes Ohr.

Etwas Sorge äußerte der Schulleiter bezüglich der traditionellen Handwerksberufe. Während Fachrichtungen wie Mechatronik sich eines uneingeschränkten Zulaufs erfreuen, schwindet das Interesse an Ausbildungsberufen zum Metzger oder Bäcker. Es sei aber wichtig, dieses Angebot am Standort zu halten, damit diese Kompetenzen nicht verloren gehen.

Eine Stellvertretung hat der Schulleiter aktuell noch nicht. Diese Stelle wurde nach dem Wechsel von Gabriele Erbach ans Schulamt ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endete zum Ende dieser Woche.