Lindenfels. Die Bundesbürgerinitiative Waldschutz ruft für den heutigen Dienstag, 25. Juni, zusammen mit anderen Umweltschutz-Organisationen den Tag der Buchenwälder aus. Zu den Mitgliedern der Bundesbürgerinitiative gehört auch die Gruppe Fight for Forest Odenwald mit Sitz in Lindenfels.
Die Waldschützer sehen die deutschen Buchenwälder in Gefahr. „In Zeiten des Klimawandels und Artensterbens sind alte Buchen und Buchenwälder unverzichtbare Verbündete, die besser geschützt werden müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundesbürgerinitiative. Die Bäume wirkten als CO2- Speicher und als Garant für die heimische Artenvielfalt.
Von Natur aus wären demnach 70 Prozent der Landfläche Deutschlands von Buchenwäldern bedeckt, führen die Autoren aus. Buchenwald-Ökosysteme seien somit der natürlich vorherrschende Vegetationstyp, der einen bedeutenden Anteil der natürlichen Artenvielfalt in Deutschland beherberge. Die Arealverluste der in Deutschland vorkommenden Buchenwald-Typen lägen aber zwischen 50 bis 90 Prozent.
In Deutschland hätten deshalb nur Buchenwald-Fragmente überlebt. Es gebe kaum noch alte Buchenbestände mit dicken, stattlichen Bäumen. „Deren Anteile liegen im Schnitt mittlerweile bei unter fünf Prozent der gesamten bundesweiten Waldfläche, da 70 Prozent dieser Fläche in den letzten 200 Jahren systematisch mit Nadelhölzern aufgeforstet wurden“, kritisieren die Vertreter der Bundesbürgerinitiative.
Einschlagstopp gefordert
In bewirtschafteten Buchenwäldern, zu denen auch viele FFH-Schutzgebiete gehören, könnten Bäume kaum noch alt werden, da sie bereits im späten Jugendstadium gefällt werden. Das Fehlen der alten Baumgeneration habe aber fatale Auswirkungen auf die Artenvielfalt im Wald, heißt es weiter. Deshalb fordert die Initiative von Bund der Politik in Bund und Land, „wirksame Schutzstrategien einzuleiten, um die noch vorhandenen, naturnahen Restbestände der Buchenwälder als Nationales Naturerbe dauerhaft zu sichern“. Eine weitere Forderung sei ein sofortiger Holzeinschlagstopp in den über 120-jährigen staatlichen Buchenwäldern.
Über die Bundesbürgerinitiative ist Fight for Forest auch an dem sogenannten Waldreport beteiligt. Nutzer können dabei melden, wenn sie Wald durch schweren Forst-Maschineneinsatz, Baumaßnahmen oder Rohstoffabbau gefährdet sehen. Aus dem Material ist eine Online-Karte entstanden, zu der auch die Lindenfelser Waldschützer Material beigesteuert haben. kbw/red
Info: Weitere Informationen unter waldreport.de und unter fff-odenwald.de
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