Bensheim. 228 Seiten, in denen jede Menge Zeit, Energie und Herzblut stecken: Das Buch über Pfarrer Dr. Albert Münch, das von der Bensheimer Kolpingsfamilie initiiert und herausgegeben wurde, liegt jetzt in gedruckter Form als gebundene Ausgabe vor.
"Glaubensstark - sehr zum Leidwesen der Braunen. Dr. Albert (Abbé) Münch, ein mutiger Priester in schwieriger Zeit" - so lautet der vollständige Titel des Druckwerks, das ab sofort auch im Buchhandel erhältlich ist und über eine ISBN-Nummer bestellt werden kann.
Das Buch zeichnet den Lebensweg von Pfarrer Münch nach, der mit 27 Jahren im Februar 1932 in Bensheim seine erste Kaplanstelle antrat. Als er im August 1933 auf Druck der Nazis Bensheim verlassen musste, säumten 4000 Menschen die Straßen, durch die er zum Abschied getragen wurde. Als Jugendpräses der Kolpingsfamilie und begnadeter Prediger hatte er innerhalb weniger Monate die Herzen der Bensheimer im Sturm erobert.
Auch seine weiteren priesterlichen Einsätze in Alzey, Offenbach und Mainz waren vom Kampf für die Rechte der Kirche und gegen den totalen Machtanspruch der Nazis geprägt. Schließlich wurde Münch zum Weiterstudium aus Deutschland nach Italien ausgewiesen, wo er aufgrund seines sozialen Engagements bald als "Armenpfarrer von Rom" bekanntwurde. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war Albert Münch Pfarrer in Ingelheim.
Das umfangreiche Buch mit vielen Schwarz-Weiß-Fotografien und Kopien von Original-Dokumenten ist in Zusammenarbeit von Kolpingsbrüdern und der Geschwister-Scholl-Schule entstanden. Schulseelsorger Manfred Forell war sofort begeistert von der Idee und hatte sich angeboten, als Autor an der Dokumentation mitzuarbeiten.
Gemeinsam mit Schülern einer neunten Gymnasialklasse wurden im Religionsunterricht zahlreiche historische Quellen ausgewertet.
Am Dienstag, 18. September, wird das Buch im Rahmen einer Abendveranstaltung im Bensheimer Kolpinghaus vorgestellt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Geplant sind Gastvorträge von Dr. Wolfgang Hamberger, der Münch persönlich erlebt hat, und Franz-Josef Schäfer von der Geschichtswerkstatt der GSS. Schäfer wird die politische Situation zu Münchs Wirkungszeit skizzieren. Im Anschluss stehen Manfred Forell sowie Herbert Samstag und Fred Röhrig von der Kolpingsfamilie für Fragen und zur Diskussion bereit.
Wolfgang Hamberger, ehemaliger Oberbürgermeister von Fulda, hatte Abbé Münch, wie er von seinen Anhängern liebevoll genannt wurde, als Jugendlicher in den 50er Jahren in Rom kennengelernt. "Charme haben Frauen, es gibt Männer mit Charisma, der Priester Dr. Albert Münch hatte beides und dazu eine gehörige Portion Mut und Entschlossenheit", so schreibt Hamberger in einem Gastbeitrag des Buches. cim
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