Ungewöhnlich deutlich haben sich die Werbegemeinschaft Mannheim City und der Bürgerverein Östliche Innenstadt in einer gemeinsamen Erklärung gegen den Neubau einer Stadtbibliothek in der Neckarstadt ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung, die den Fraktionen im Gemeinderat zuging und bewusst vor der Wahl veröffentlicht werde, sprechen sich die Verbände "nachdrücklich für den Verbleib der Stadtbibliothek in der Innenstadt" aus. "Zahlreiche Argumente sprechen für einen Standort in der City, nur ganz wenige dagegen", so die beiden Vorsitzenden, Lutz Pauels und Wolfgang Ockert.
Sie berufen sich dabei auf das "MM"-Bürgerbarometer, wo 90 Prozent der Befragten dafür plädiert hatten, dass die Stadtbibliothek weiterhin in der City bleibt. Teile der Stadtverwaltung, SPD und Grüne befürworten dagegen einen Neubau am Alten Meßplatz (Neckarstadt).
Sorge vor "Belegungs-Ruine" N 1
Für die in der Werbegemeinschaft engagierten Händler sowie den Bewohnerverein spricht dagegen die zentrale Lage, die beste Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln, die Nähe zu den vielen Bildungseinrichtungen, insbesondere der Uni sowie die Versorgung der 30 000 Innenstadtbewohner für N 1. "Ein Wegfall der Hunderttausende an Besuchern jährlich würde außerdem ein herber Verlust für die Zentralität der City, für die Händler und Gastronomen bedeuten", argumentieren Pauels und Ockert. Sie fordern daher den Umbau des Stadthauses in N 1 zum zentralen Standort für die Stadtbibliothek und N 2 aufzugeben. Damit bekäme die Bibliothek die notwendige Infrastruktur und das Stadthaus würde endlich eine sinnvolle Funktion erhalten". Ein Neubau an anderer Stelle würde erhebliche Kosten verursachen, das Stadthaus aber zur "Belegungs-Ruine" werden, fürchten die Vereine. pwr
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