Düsseldorf/Guangzhou. Kaum ist der Kampf um Punkte in der Fußball-Bundesliga beendet, beginnt die große Werbe- und Marketingtour der deutschen Clubs. Die klassische Tingelei nach Saisonschluss über die Dörfer ist für viele Vereine längst Geschichte, heute zieht’s die Topclubs der Liga in die Ferne.
China steht hoch im Kurs, Asien allgemein, aber auch die USA sind ein großer und begehrter Markt. Borussia Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt haben unmittelbar nach Saisonschluss eine Chinareise geplant. Schalke fährt zur Saisonvorbereitung dorthin.
Die Branchenführer Bayern München und Borussia Dortmund, die auch schon in Asien aktiv waren, verbringen in diesem Sommer einen Teil der Vorbereitung in den USA. Hertha BSC ist ebenfalls Richtung Nordamerika aufgebrochen Pikant: Frankfurt, von Wolfsburg in der Tabelle auf Rang sieben verdrängt, bestreitet in Foshan ein Testspiel gegen den VfL. Bereits zum vierten Mal sind die Schalker in China unterwegs. Der Club hat Kooperationspartner, ein Büro in Shanghai und will auch die Zusammenarbeit mit Sponsoren intensivieren. „China gehört zu unseren wichtigsten Zielmärkten außerhalb Europas. Wir haben uns dort etwas erarbeitet. Das wollen wir fortführen“, sagte Marketingchef Alexander Jobst. Dabei soll es nicht darum gehen, das schnelle Geld zu machen. „Man muss sich auf Regionen konzentrieren und fokussieren und dort dann auch für drei bis fünf Jahre kontinuierlich Präsenz zeigen“, sagte Wolfsburgs Geschäftsführer Michael Meeske.
Die Deutsche Fußball Liga unterstützt das Engagement der Clubs im Ausland. „Digitalisierung und Globalisierung werden dem deutschen Profifußball in den kommenden Jahren weitere Chancen eröffnen. Dazu gehört der Ausbau der Innovationsführerschaft im Bereich der technologischen Fortschritts ebenso wie die Präsenz in internationalen Märkten“, erklärte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Die DFL selbst hat Auslands-Dependancen in New York, Singapur und China.
BVB gegen Klopps Liverpooler
Die Topclubs Bayern und BVB hatten ursprünglich auch Asientouren geplant, sind aber nun im Juli in den USA unterwegs und absolvieren dort attraktive Testspiele. Die Dortmunder treffen in Seattle auf den FC Liverpool und ihren ehemaligen Coach Jürgen Klopp. „Die jetzt vereinbarten zwei höchst attraktiven Spiele an faszinierenden Spielorten und gegen so außergewöhnliche Gegner wie ein Spitzenteam der MLS sowie unsere langjährigen Freunde aus Liverpool haben uns zum Umdenken bewogen“, erklärte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer. dpa
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