Heddesheim - Erstklässler-Sportwoche der Interessengemeinschaft Sport (IGSH) / 25 Kinder erleben täglich sechs Stunden ein abwechslungsreiches Programm

Die Pyramide steht wie eine Eins

Von 
Anja Görlitz
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Ole, Besik und Selin strahlen. Das Klettern hat ihnen bis jetzt am besten gefallen, erzählen die Sechsjährigen begeistert. Sarina mag das Purzelbaumschlagen beim Turnen, während Leni die Fangspiele am besten gefallen. Auch ihr künftiger Mitschüler Moritz hat nach drei Tagen Erstklässler-Sportwoche in der Heddesheimer Nordbadenhalle seinen Favoriten: „Die Akrobatik heute hat mir am meisten Spaß gemacht.“ Eifrig demonstrieren die Kinder das Erlernte: Die Menschenpyramide steht wie eine Eins.

Vielfalt ist geboten bei der Interessengemeinschaft Sport Heddesheim (IGSH). Nach der erfolgreichen Premiere 2018 bietet sie die Aktionstage in diesem Jahr zum zweiten Mal an. Insgesamt 25 Kinder, die am Samstag in der Hans-Thoma-Schule eingeschult werden, sind dabei. Hier können sie sich bei Sport und Spiel noch einmal austoben, künftige Mitschüler kennenlernen und neue Erfahrungen sammeln.

Teamgedanke wird gestärkt

„Über allem steht der Gedanke des Teambuildings vor dem Schulbeginn“, erklärt Florian Riegler, der Leiter des Servicebüros der IGSH. Zusammen mit seiner hauptamtlichen Kollegin Anne-Therese Sentpali, den drei aktuellen Mitarbeitern im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und zwei ehemaligen FSJlern des Vereins begleitet er die Kinder durch die Woche. Auf drei bis vier Teilnehmer kommt somit ein Betreuer. „Das ist uns wichtig, um ein qualitativ anspruchsvolles Angebot zu gewährleisten“, erklärt Riegler. Immerhin geht ein Sportwochen-Tag von 8 bis 14 Uhr – für die überwiegend Sechsjährigen eine zum Teil ungewohnt lange Zeit, die sie schon mal ein kleines Stück mit dem kommenden Schulalltag vertraut macht.

„Wir bieten hier nicht nur Vereinssportarten an“, erläutert Riegler den Unterschied zu den ebenfalls beliebten IGSH-Feriencamps, bei denen auch Ehrenamtliche anderer Vereine im Boot sind. „Die Aktionswoche für die Erstklässler umfasst ein sportarten-übergreifendes altersgerechtes Bewegungsangebot“, führt er aus. So stand neben Ballspielen am Montag Klettern auf dem Programm, am Dienstag wurde geturnt, am Mittwoch gab es Akrobatik, und für den Rest der Woche sind Übungen aus der Leichtathletik sowie eine Schnitzeljagd geplant.

Dazwischen gibt es im Tagesablauf kleinere Spiele oder Staffel-Wettbewerbe, bei denen die Kinder ihre Teams lautstark anfeuern. „Schneller!“ „Lauf!“ „Schaffst Du!“ So schallt es am Mittwoch durch die Halle, während die Schulanfänger Slalomstangen umlaufen, Bälle im Wendepunkt ablegen und zu ihrer Mannschaft zurückrennen.

Verschnaufen können sie an diesem Tag beim Basteln: Während die eine Hälfte der Teilnehmer Menschen-Pyramiden und andere Kunststücke einstudiert, fertigt die andere herbstlich-bunte Deko-Drachen aus Papier an den Tischen im Foyer an. Dort gibt es zur Stärkung auch die von Bäcker Zorn gestifteten Laugenstangen, außerdem stehen Getränke und Obst für die kleinen Pausen bereit. Das tägliche warme Mittagessen steuert die Firma Kidsmeal bei – ebenfalls als Spende, wie Riegler betont.

„Wir bekommen auch von den Eltern viele positive Rückmeldungen“, freut sich Wolf-Günter Janko, der Vorsitzende der IGSH. Und obgleich der Leistungsgedanke bei der Sportwoche natürlich nicht im Vordergrund steht, entdecken die Betreuer in der quirligen Schar spielender und turnender Kinder mitunter das eine oder andere sportliche Talent. „Dann versuchen wir, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen und das Kind einem unserer Sportvereine zu vermitteln – soweit es nicht schon Mitglied ist“, sagt Riegler.

Wiederkommen können Ole, Besik, Selin und Co. nächstes Jahr freilich nicht: Dann sind die nächsten Erstklässler an der Reihe.

Redaktion Stellvertretende Nachrichtenchefin

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