Ladenburg - Bedrohter Steinkauz soll sich wieder ansiedeln

Nisthilfe an der Schafweide

Von 
pj
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Michael Ziara (l.) und Alexander Spangenberg montieren eine Nisthilfe. © Peter Jaschke

Kaum eine Eule ist so ein Sympathieträger wie der nur amselgroße Steinkauz. Schon bei den alten Griechen galt ein fliegender Kauz, die Eule der antiken Göttin Athene, als Glückszeichen und zierte Münzen. Heute steht der Vogel auf der Roten Liste der stark gefährdeten Tierarten Mitteleuropas. Denn Streuobstwiesen und beweidete Grundstücke, die der Steinkauz am liebsten mag, gibt es immer weniger.

Auch im Rhein-Neckar-Kreis – einst ein wahres Steinkauzparadies – sind Fachleuten inzwischen nur noch zwei Paare bekannt, von denen lediglich eines in diesem Jahr erfolgreich gebrütet hat. Um das zu ändern, arbeiten die Ortsgruppen des Bunds für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) in Dossenheim und Ladenburg mit dem Arbeitskreis Greifvogelschutz des Naturschutzbunds (NABU) Heidelberg zusammen. Dieser Tage haben Aktive die Schafweide an der BUND-Bacherlebnisstation als geeignetes Habitat mit zwei Nisthilfen ausgestattet.

„Die Hoffnung ist groß, dass sich de Steinkäuze aufgrund eines verbesserten Höhlenangebots wieder ausbreiten“, sagt Michael Ziara (Dossenheim), der den Kontakt zu Alexander Spangenberg, dem Manager der naturpädagogischen BUND-Station, gesucht hatte. Die angebrachten Nisthilfen haben Jugendliche der Werkrealschule am Michaelsberg in Sinsheim dank Fördermitteln des Landschaftserhaltungsverbands Rhein-Neckar (LEV) gebaut. Die Schafweide in Ladenburg gilt Experte Ziara als ideal, da die kurzgehaltene Vegetation die Jagd auf Großinsekten und Mäuse erleichtert. Und dies soll auf Dauer den Bruterfolg erhöhen. pj

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