Rodgau. Brigitte und Rolf Donatius haben den neuen Wohnmobil-Stellplatz nahe der Autobahn Köln-Würzburg (A3) als Anlaufpunkt für eine Flugreise ausgeguckt. „Um vor und nach der Reise vom Airport FFM einen Ruhepunkt zu haben“, sagt Rolf Donatius aus Schleswig-Holstein. „In der Nähe gibt es sonst nichts.“ Andere nutzen den „Rodgau Point“ als Quartier für einen Arbeitseinsatz oder für ein Seminar, um Bekannte in Rhein-Main zu besuchen oder um das rund 25 Kilometer entfernte Frankfurt zu besichtigen.
Einige kleinere Städte wie Hanau oder Seligenstadt sind auch nicht weit. Und natürlich machen Urlauber auf dem Weg nach Österreich oder in die Niederlande mit ihrem Wohnmobil auf dem Stellplatz im Gewerbegebiet Halt.
Wohnmobile liegen im Trend: Fast 487 000 solcher Fahrzeuge gab es Anfang des Jahres in Deutschland im Bestand, wie das Kraftfahrt-Bundesamt berichtet. Das waren somit fast 37 000 mehr als ein Jahr zuvor und sogar gut 133 000 mehr als fünf Jahre vorher. In Hessen gibt es nach einer Übersicht mehr als 200 Standorte, an denen Wohnmobile Halt machen können, die meisten davon in ländlicheren und idyllischen Touristen-Regionen.
Standort als Vorteil
„Unseren Wohnmobil-Stellplatz darf man nicht mit einem Campingplatz verwechseln, wo man drei Wochen die Campingstühle auspackt“, sagt Unternehmer Helmut Blumenberg, der zusammen mit anderen Gewerbetreibenden den „Rodgau Point“ gegründet hat. Dieser punkte vor allem mit seiner Ausstattung –darunter etwa eine Werkstatt und ein Camping-Anhängerverkauf –und natürlich der zentralen Lage.
Der Stellplatz liegt nahe der stark befahrenen A3 und der Bundesstraße 45 (Sinsheim in Baden-Württemberg bis Hanau). Die Tankstelle Rodgau-Weiskirchen Ost ist über einen Fußweg erreichbar. So etwas gebe es zwischen Frankfurt, Darmstadt und dem baden-württembergischen Wertheim sonst nicht. Eine Bushaltestelle sei zudem nur 150 Meter entfernt und bringe die Gäste schnell zur nur zwei Kilometer entfernten S-Bahn-Haltestelle.
„Der Standort ist nahe Frankfurt, groß genug um ihn überraschend anzulaufen, großzügig und modern gestaltet“, zählt Rentner Donatius Vorteile des „Rodgau Points“ auf.
60 Stationen für Wohnmobile sind auf dem gut eineinhalb Fußballfeld großen (12 000 Quadratmeter) Grundstück vorgesehen. Seine Frau und er seien auch sehr freundlich aufgenommen worden. Ein bisschen mehr Idylle wünscht sich das Paar allerdings schon: „Mehr Rasenfläche bei den einzelnen Stellplätzen würden das Bild freundlicher erscheinen lassen und eine Lärmschutzmauer für die Autobahn das „Meeresrauschen“ mildern.“
Bauarbeiten dauern an
Eine Spiel- und Sporthalle mit Gastronomie und Terrasse soll noch in diesem Jahr gebaut werden – wie Blumenberg sagt. Ein Imbiss-Wagen mit „Bierinsel“, sanitäre und Versorgungs-Anlagen sowie eine Hundewiese sind dagegen schon da. Bei der E-Tankstelle komme in Kürze der noch fehlende Parkplatz, eine Waschanlage für die Wohnmobile sei in zwei bis drei Monaten fertig.
„Ein bisschen schön ins Grüne gucken“ sollen seine Gäste auch, sagt Blumenberg. Daher habe er das Grundstück mit 2000 Stück Kirschlorbeer eingezäunt. „Die stehen auf einem 1,50 Meter hohen Wall und werden auch 1,50 Meter hoch.“ Zwischen den Stellplätzen sollen Hecken statt Zäunen entstehen – aber zunächst müssten die Bauarbeiten fertig werden.
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