LSBTTIQ - Netzwerk macht auf Probleme aufmerksam

Aktionen zum Stolpern in der Stadt

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Die Regenbogenfahne ist ein Zeichen für Akzeptanz und Toleranz. © Imago

Das Offene Netzwerk LSBTTIQ Menschen in Mannheim legt in der Quadratestadt zum globalen Aktionstag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) am Sonntag, 17. Mai, öffentliche Infos zum Stolpern aus. Das Offene Netzwerk ist eine überparteiliche Plattform der LSBTTIQ-Gemeinschaft in Mannheim. Ihr Ziel ist, dass Lesben, Schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen als selbstbewusste und gleichberechtigte Bürger anerkannt werden.

Mit der Stolperaktion will das Netzwerk auf Missstände, auch weltweit, aufmerksam machen. „Für viele queere Menschen bleiben Beschränkungen und Geringschätzung, aber auch Ausgrenzung und Hass dauerhafte Realität“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Gemischte Gefühle

Mit gemischten Gefühlen bereite sich das Netzwerk auf den diesjährigen IDAHOBIT vor, denn Corona verhindere einige Aktionen, so das Netzwerk weiter. Nur im Internet auf Probleme aufmerksam zu machen, sei aber zu wenig. Deshalb wird es Aktionen ohne direkten Kontakt zwischen Menschen geben, die auf den Planken und in der gesamten Stadt Sichtbarkeit garantieren. Im Mittelpunkt stehen der – laut Netzwerk – zunehmende Hass und Repressalien gegen queere Menschen in einigen europäischen Ländern, die Situation geflüchteter Menschen mit queerem Hintergrund und „die nicht ausreichende Schulaufklärung über Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung in Baden-Württemberg“.

Am Aktionstag werden überall im Stadtgebiet von Mitgliedern der LSBTTIQ-Community zum Beispiel Schleifen und Aufkleber in Regenbogenfarben angebracht. Die unterschiedlichen Farben sollen die Vielfalt der Gesellschaft symbolisieren, die erst vereint ein stimmiges Ganzes ergeben. Auf den Aufklebern sind ein Internetlink und ein QR-Code zu finden, über die weitere Infos zur Aktion und den Missständen, auf die die Aktion aufmerksam machen will, abgerufen werden können.

Städtenamen auf dem Boden

Mit Kreide werden auf dem Boden der Fußgängerzone zudem an verschiedenen Stellen polnische Städtenamen aufgetragen. „Diese Städte haben sich explizit für Vielfalt und Diversität ausgesprochen, um einen Kontrapunkt zur ausgrenzenden und diskriminierenden Resolution der LSBTTIQ-freien Zonen zu schaffen“, so das Netzwerk. Bewusst sollen die Städte hervorgehoben werden, die den europäischen Werten verbunden sind. „Die Passanten sollen über die Städtenamen stolpern, sich über deren Bedeutung wundern und so dazu gebracht werden, sich mit der Situation von Menschen in EU-Staaten Osteuropas auseinanderzusetzen“, teilt das Team mit. Auch hier werden zusätzlich QR-Codes, die auf weitere Informationen und Erläuterungen verweisen, angeboten. 

Info: Virtuelle Inhalte unter www.schlimm-online.de

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