Von unserer Mitarbeiterin
Gerlinde Gregor
Seit Mitte der sechziger Jahre ist die Boulevardkomödie "Die Kaktusblüte" von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy auf den Bühnen ein Renner - und das nicht allein auf Grund der kultigen Verfilmung mit Walter Matthau, Ingrid Bergmann und Goldie Hawn. Jetzt bringen diese amüsante und mit vielen Komplikationen versehene, immer junge Komödie auch die Schriesheimer "Rebläuse" auf die Bühne.
Erzählt wird die Geschichte des leichtlebigen Zahnarztes Julian, der - um sie nicht heiraten zu müssen - seiner Freundin vorschwindelt, er sei verheiratet und habe Kinder. Als er erfährt, dass sie sich wegen ihm umbringen wollte, verspricht er ihr, sie zu heiraten. Doch sie will nicht als Ehezerstörerin angesehen werden und besteht darauf, zuvor seine Frau kennenzulernen. In seiner Not bittet Julian seine Sprechstundenhilfe, seine Frau zu spielen, was zu urkomischen Verwicklungen führt.
Nach dem großartigen Echo auf die Komödie "Traumfrau verzweifelt gesucht" im vergangenen Jahr erhofft sich das traditionsreiche Schriesheimer Laientheater, an den damaligen Erfolg anknüpfen zu können. "Wir haben dieses Stück neu erarbeitet und auch neu inszeniert und sind daher kein Abklatsch des Films", versichert die Regisseurin Katerina Gein, die an diesem trüben Novembertag mit ihrer Truppe in die erste Hauptprobe startete.
Keine Kopie vom Film
"Ich kann mich ohnehin nur vage an den Film erinnern", berichtet sie: "Überhaupt lasse ich mich prinzipiell nicht durch andere Inszenierungen beeinflussen. Ich mache mir ein eigenes Bild von dem Stoff."
Dazu gehört auch, dass die Figuren für das Amateurtheater spielbar sind. Nach intensiver Suche nach einem Stück, das einige Kriterien wie Gefallen, die Identifikation zu den Figuren wie auch die Anzahl der spielenden Personen zu erfüllen hatte, einigten sich die Mitglieder Ende Februar auf die Boulevardkomödie. "Dieses Stück hat alle so richtig gefesselt", bescheinigte die Regisseurin, und die anderen Aktiven konnten ihr da voll und ganz zustimmen.
Untergebracht werden mussten acht Personen. Doch da das Stück nur für sieben geschrieben war, entwarf die Regisseurin die Person der Frau Petit. Nicht nur eine neue Figur wurde geschaffen, auch Bühnenbild, Requisite und Kostüme wurden von den Mitgliedern des Ensembles entwickelt und gebaut, nach dem Prinzip "alles möglichst einfach".
Zwei Neuzugänge
"Ein Stück lebt nicht von großen und aufwendigen Kulissen", betont die Regisseurin: "Es lebt von der Darstellungskraft und der Persönlichkeit der Schauspieler."
Und dass dies auch diesmal gelingen kann, ist zwei männlichen Neuzugängen zu verdanken: Michael Bittner und Ludwig Seitz. Auf der Suche nach einem Laientheater sind die beiden zu den "Rebläusen" gestoßen, die sich über diesen Zuwachs natürlich freuen.
Informationen zum Stück
Aufführungsort ist der große Saal des Gasthauses "Zur Pfalz" an der B3.
Aufführungstermine sind der 8., der 10., der 15. und der 16. November.
Der Eintritt beträgt 12 Euro an der Abendkasse und 10 Euro an den bekannten Vorverkaufsstellen. -tin
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