Innenstadt - Immobiliengesellschaft GAG stellt Neubaupläne für Gebäude Bismarckstraße 70-74 vor / Acht Meter breite "Gasse"

Offener Zugang zum Bürgerhof

Von 
Annette Weber
Lesedauer: 

Ende 2016 oder Anfang 2017 soll es losgehen: Dann werden die Gebäude in der Bismarckstraße 70-74, die eine Passage in den Bürgerhof bilden, abgerissen. Zehn Millionen Euro lässt sich die städtische Immobiliengesellschaft GAG den Neubau, ein Gebäudeensemble mit Tiefgarage, kosten. Sie hatte die Häuser in der Fußgängerzone vor drei Jahren als "Schlüsselimmobilie" für zwei Millionen Euro erworben. Gestern stellte Geschäftsführer Ernst Merkel zusammen mit dem beauftragten Architekturbüro Fischer Architekten aus Mannheim die endgültigen Bebauungspläne vor.

Der Zugang zum Bürgerhof werde "neu definiert, so dass ein attraktives Stadtbild" entstehen könne, erklärte Merkel. Wo jetzt eine durchgehende Gebäudefront die Fußgängerzone markiert, soll künftig eine rund acht Meter breite Gasse den Häuserblock durchbrechen. An deren nördlichen Kante wird ein fünfstöckiges Haus entstehen. Zur Kaiser-Wilhelm-Straße hin ist ein siebenstöckiges Wohngebäude vorgesehen, das auch gewerblichen Zwecken dienen soll.

33 Wohnungen geplant

"Wir denken dabei nicht zwangsläufig an eine Ladennutzung", beschreibt Johannes Fokken von Fischer Architekten das Konzept. Vielmehr seien Ateliers oder Werkstätten gewünscht. Denkbar sei auch eine Anmietung durch Freiberufler, die Arbeiten und Wohnen verbinden möchten. Insgesamt 33 Mietwohnungen mit 2500 Quadratmeter Wohn- sowie 600 Quadratmeter Gewerbefläche sieht der Plan vor.

Durch das neue Entree in den Bürgerhof wird eine durchgängige visuelle Verlängerung der Amtsstraße ermöglicht, die einen Blick auf die Lutherkirche eröffnet. Gleichzeitig werde der Bürgerhof besser wahrnehmbar, hofft Focken, und erhält klar definierte Kanten. Ziel der Neugestaltung ist laut Merkel auch eine "Belebung der Innenstadt". Diese werde durch die Mietwohnungen im mittleren bis gehobenen Preissegment "an Attraktivität gewinnen".

Nur die Frage des Tiefgaragenbaus ist derzeit noch nicht geklärt. Die GAG wünscht sich eine "elegante Lösung, bei der die Garage mit dem bestehenden Parkhaus im Bürgerhof verbunden wird". Die Verhandlungen mit dem Parkhaus-Betreiber Contipark liefen aber gut, betonte Merkel.

Gespräche wegen Parkhaus

Der allseits beliebte sogenannte Knödelbrunnen in der Bismarckstraße werde von den Umbauarbeiten verschont, kündigte Merkel an. Die Mietverträge der zehn Wohnungen in den derzeit bestehenden Häusern laufen aus. Gespräche mit noch verbliebenen Mietern werden geführt. So hatte das Adrem-Jugendtheater dort Räume genutzt. Die Ladenflächen stehen bereits seit längerem leer.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen