Bäume gepflanzt – Tiere beobachtet

Viernheim. „Wenn ich im Sommer mit dem Fahrrad durch Viernheim fahre, dann merke ich, dass die Temperaturen dort viel angenehmer sind, wo viele Bäume stehen“, erzählt Bürgermeister Matthias Baaß. Dabei wissen die neuen Juniorförster ganz genau, wie wichtig der Lebensraum Wald ist. Die Viertklässler der Viernheimer Grundschulen haben in den vergangenen Monaten bei ihren „Waldtagen“ viel über Bäume, Pflanzen und Tiere zu den unterschiedlichen Jahreszeiten erfahren. Dafür bekommen sie feierlich das Juniorförster-Diplom verliehen.

Den Anfang machen die Viertklässler der Schiller- und Goetheschule, die zur Übergabe ins Bürgerhaus gekommen sind. 127 Zertifikate hat Margit Schneider von Kompass vorbereitet, die sie an die Klassen weitergibt. Alle Schüler werden von den Klassenlehrern einzeln aufgerufen und holen sich den Applaus der anderen Juniorförster ab.

Förster Markus Hörner stellt das nachhaltige Projekt Juniorförster-Diplom vor, das seit 2009 mehr als 2500 junge Viernheimer in den Wald gebracht hat. Beim Termin im Frühjahr durften die Schüler Hainbuchen pflanzen. „Und fast alle Setzlinge sind auch angewachsen“, lobt der Förster. Die frischen Setzlinge und weitere Pflanzen wie die Traubenkirsche mussten im Sommer zurückgeschnitten werden. „Das darf man sonst aber nie machen“, mahnt Hörner, dass man die Gartenschere zu Hause lassen kann.

Stockbrot gegrillt

Im Herbst standen die Bäume mit ihren verfärbten Blättern und den Früchten im Mittelpunkt sowie der Lebensraum der Tiere, der Wildschweine und Rehe. Etwas eigentlich streng Verbotenes steht beim letzten Termin an. „Feuer machen“, erinnern sich die Schüler gern an die Winteraktion zum Thema Holz mit Stockbrot-Grillen.

Wie nachhaltig die Einheiten im Wald sind, testet der Förster bei einem Quiz. Und natürlich wissen die Schüler, dass die neugeborenen Rehe Kitze genannt werden und wann sie zur Welt kommen, dass ein Mischwald aus verschiedenen Baumarten besteht und Wildschweine gut riechen können. Matthias Baaß weist bei der Diplomfeier auf die Bedeutung der Natur hin: „Bäume haben wichtige Funktionen, sorgen für gute Luft und gutes Klima.“ Er bedankt sich deshalb nicht nur beim Forstamt und dem Kompass-Umweltbüro, sondern auch bei Schulen und Lehrern, die das Juniorförster-Diplom in ihren Unterricht integriert hätten. Neben dem Diplom bekommen die Schüler ein kleines Heft, in dem Kinder ihre Wünsche formuliert haben. „Man merkt schnell, dass die Wünsche davon abhängen, wo man lebt“, sagt der Bürgermeister. Damit die Lebensumstände überall auf der Welt gerecht werden, gibt es praktische Tipps in der Broschüre. „Schaut mal, ob ihr etwas für euch raussuchen könnt, damit ihr nachhaltig lebt“, rät Baaß den Viertklässlern. Nachhaltigkeit steht auch bei der Feier im Blickpunkt: „Die Liedblätter könnt ihr auf den Stühlen liegen lassen“, sagt Margit Schneider zu den Schülern. Denn am Donnerstag kommen noch einmal 152 Kinder, von der Nibelungen- und der Friedrich-Fröbel-Schule, ins Bürgerhaus und erhalten ihr Juniorförster-Diplom.