Vernissage - Uli Pospiech stellt Gemälde und Skulpturen in der Kanzlei Vogel, Sprinke & Kollegen aus

Kunstwerke voller Gefühle

Von 
Lea Seethaler
Lesedauer: 
Die Weinheimerin Uli Pospiech malt und fertigt Skulpturen an. © Kreutzer

Viernheim. Zackige und raue Plastiken entstehen, wenn die Künstlerin Uli Pospiech ihre Bronzegüsse aus der Form holt. Sie lässt die Oberfläche unbearbeitet. Dadurch behalten die Skulpturen ihre unregelmäßige „Gusshaut“. „Ich liebe die zufälligen Formen, die dabei entstehen“, sagt die Weinheimer Kunstschöpferin. Anfassen und tragen kann sie die Skulpturen nur noch umwickelt mit einem Handtuch – sonst drohen Verletzungen an den Händen, so rau und widerspenstig ist die Bronze.

Seit ihrer frühen Kindheit macht Pospiech Kunst. Es begann mit Zeichnen und Malen. Später kam die Herstellung von Figuren aus Ton hinzu. Den Schwerpunkt ihrer heutigen Arbeiten bilden Gemälde sowie Plastiken aus Bronze und Beton. In den lichtdurchfluteten Räumen der Viernheimer Steuerberatungs- und Rechtsanwaltskanzlei Vogel, Sprinke & Kollegen hat Pospiech jetzt wieder einen Ort gefunden, an dem ihr Schaffen zur Geltung kommen kann.

Beim Sommerfest der Kanzlei konnten kunstbegeisterte Mandanten und ihre Familien die Werke aus nächster Nähe betrachten. Das Format der Vernissage wurde vor einigen Jahren von Kanzlei-Gesellschafter Hermann Spindler und seiner inzwischen verstorbenen Kollegin Gundula Sprinke initiiert, die selbst sehr kunstbegeistert war.

Den Gästen wurde nicht zu viel versprochen. In Pospiechs ausgestellten Bildern finden sich dynamische Körper, die tanzen – die voller Bewegung sind. Man erkennt beispielsweise Balletttänzerinnen, die so gestaltet sind, dass man meinen könnte, die Figur tanze gleich aus der Malerei heraus. „Meine aktuellen Werke besitzen eine neue Leichtigkeit“, beschreibt die Künstlerin. Dieses Leichte spiegelt sich auch in den verwendeten Farben wieder: Neonkleckse konkurrieren auf den Leinwänden mit schwarzen Linien. Pospiech erklärt den Besuchern der Vernissage: „Nach einer dunkleren Phase in meinem Leben fange ich langsam wieder an, Unbeschwertheit zu entdecken.“

Von Emotionen geprägt

Zum Entstehungsprozess ihrer Bilder sagt Pospiech, sie wisse nicht genau was passiere, wenn sie male: „Ich tue es einfach aus dem Gefühl heraus.“ Und dabei entstehen dann Werke, die von starken Emotionen geprägt sind. Bilder, in denen man deutlich die Symboliken der stärksten Gefühle des Lebens, nämlich Trauer und Freude, erkennt.

Neben Körpern sind in Pospiechs Bildern auch Landschaften und abstrakte Elemente zu erkennen. Auch hier faszinieren die Kontraste der Künstlerin: Kalt trifft warm, geordnet begegnet Chaos und pinke, grüne oder gelbe Farbe überdeckt sattes Schwarz. Viele ihrer neuen Werke malt die Kunstschaffende auf alten Bildern, die sie zuvor mit weißer Farbe übermalt hat. So kann es sein, dass eines ihrer neuen Gemälde sich zum Beispiel auf einem übermalten Akt befindet. „Manchmal ist es einfach nötig, dass man ein altes Bild neu übermalt“, sagt Pospiech zu diesem Vorgehen.

Die kreative Schöpferin wurde für ihre Werke vielfach prämiert. So erhielt sie beispielsweise den Preis des Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz. Pospiech absolvierte in ihrer langjährigen künstlerischen Ausbildung unter anderem die europäische Kunstakademie in Trier und die Thüringer Sommerakademie. Bei der Vernissage waren insbesondere auch die jüngsten Gäste von der Künstlerin begeistert.

Für sie lagen in nächster Nähe Gott sei Dank Acryl und Leinwände bereit. So konnten die kleinen Künstler ihre Inspirationen mit viel Farbe und jeder Menge Spaß sofort in die Tat umsetzen.

Copyright © 2025 Südhessen Morgen