Viernheim. Ihre Bilder und Keramiken aus den letzten zwei Jahren kündigte die Hirschberger Künstlerin Gerdi Gutperle als Exponate dieser Jahresausstellung an, doch es wurde eine Jubiläumsausstellung als Schaufenster ihres künstlerischen Wirkens seit 20 Jahren. Und obwohl sie in diesen zwei Jahrzehnten auch Installationen wie den faszinierenden "Lichterwald" schuf und auch als gestaltende Künstlerin mit Keramikskulpturen kreativ wurde, blieb Gerdi Gutperle sowohl mit ihren eigenen Werken als auch bei den Ausstellungen anderer Maler und Bildhauer ihrem Vorsatz treu: die Menschen wieder zu der Natur, der Quelle allen Lebens, hinzuführen.
Viele Freunde gratulieren
Zu diesem Jubiläum als Krönung ihrer Präsentationen in den vergangenen 20 Jahren im In- und Ausland und zum zehnjährigen Bestehen des Kunstraums haben Gerdi Gutperle bei der Vernissage viele Kunstfreunde gratuliert. Im Rahmen der Eröffnung der Jahresausstellung erhielt Gerdi Gutperle für ihr beispielhaftes Engagement zum Wohl indischer Kinder den internationalen "Orden des Lächelns". Als Vertreter des internationalen Ordenskapitels würdigte Marek Pawlowski (Polen) die außergewöhnliche Hilfe Gerdi Gutperles für Kinder in Indien durch die Errichtung und Unterhaltung eines Kinderkrankenhauses.
Der Orden sei auf Vorschlag des Ordenskapitels und als Wunsch indischer Kinder verliehen worden. Wie sehr Gerdi Gutperle die Pflege der Partnerschaft zwischen den Kreisen Bergstraße und dem polnischen Kreis Swidnica / Schweidnitz unterstützt hat, erklärte der frühere Landrat Matthias Wilkes. Zeichen dieser Hilfe seien Bilder der Künstlerin bei den polnischen Freunden.
Matthias Wilkes stellte fest, dass in dem südindischen Kinderkrankenhaus bisher 550 000 kranke Kinder behandelt wurden. Den Orden erhielten vor Gerdi Gutperle unter anderen Nelson Mandela, der Dalai Lama, Ingrid Lindgren, Mutter Theresa und Papst Franziskus.
Landrat Christian Engelhard erwähnte, auf diese internationale Auszeichnung könne auch der Kreis Bergstraße stolz sein. Er deutete die Jubiläumsausstellung als eine Botschaft: Die Wärme des Garten Edens sei eine Herzenswärme mit dem Wunsch nach Frieden und gegenseitiger Hilfe. Kreistagsvorsitzender Gottfried Schneider überreichte Gerdi Gutperle als Dank für ihr großes soziales Engagement ein Blumenarrangement im Namen aller Bürger des Kreises.
Die Glückwünsche des Partnerkreises Schweidnitz überbrachten Landrat Piotr Fedorowicz und sein Stellvertreter Zygmunt Worza. "Bilder von Gerdi Gutperle haben einen Ehrenplatz im Landratsamt des Kreises Schweidnitz" versicherten die beiden polnischen Kommunalpolitiker. Der "Orden des Lächelns", der in Polen entstanden sei, werde die Freundschaft zwischen den Bürgern beider Kreise weiter vertiefen, versicherte Landrat Piotr Fedorowicz. Bei dem Austausch von Geschenken erhielten die polnischen Gäste eine Skulptur als Ausdruck dieser Freundschaft.
Lieder und Tänze
Der herzliche Beifall der vielen Besucher der Vernissage galt auch Ewa Redemann für die Übersetzung der Ansprachen. Mit Liedern und Tänzen polnischer indischer Kinder war diese Feier auch ein Bekenntnis der Hilfe für notleidende Kinder.
Gerdi Gutperle dankte dem Kapitel des Ordens und allen Gratulanten und Weggefährten für deren Anteilnahme und erwähnte, dass ihre gesamten Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Arbeiten für die Behandlung kranker Kinder in ihrem südindischen Kinderkrankenhaus verwendet werden.
Die Frankfurter Kunsthistorikerin Dr. Bettina Broxtermann wies auf besonders wichtige Exponate der Ausstellung hin. Mit Motiven des Glücks und des Sündenfalls im "Garten Eden" gestaltete Gerdi Gutperle erstmals ein biblisches Thema. Mit Farbe und Licht tritt die Künstlerin den Schrecken der Gewalt, Zerstörung und Zwietracht entgegen. Die Exponate weisen den Weg zu einem friedlichen Miteinander und zu gegenseitiger Hilfe. Bei ihren Bildern dominieren Dunkelblau, Pink und Gelb. Es sind zumeist Bilder in Öl- und Spachteltechnik in welchen sich Erde, Meer und Himmel überlagern. Arbeiten in Keramik stehen als Symbole von Adam und Eva in diesem blühenden "Garten Eden". Zwei unterschiedlich große Kugeln kann man als den Apfel der Versuchung und die Weltkugel deuten. Auch Geborgenheit und Hilfsbereitschaft entdeckt der Ausstellungsbesucher an den helfenden Händen auf großen Wandtafeln.
Doch wen erreicht diese Botschaft aus dem "Garten Eden"? Die Antwort auf diese Frage kommt von den Exponaten dieser Ausstellung: "Den Garten Eden findest Du jeden Tag und immer wieder in unserer unmittelbaren Umgebung. Wir müssen nur hinschauen und für das Wunder der Natur dankbar sein."
Öffnungszeiten
Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 4. Februar 2018.
Zu besichtigen ist sie freitags bis sonntags zwischen 14 und 18 Uhr.
Kostenlose Führungen werden jeden ersten und dritten Sonntag eines Monats um 17 Uhr angeboten.
Telefonische Vereinbarungen sind ab zehn Personen sind möglich.
Kunstraum Gerdi Gutperle, Heidelberger Straße 9: Telefon 06204 / 914 57 30, info@kunstraumgerdigutperle.de. H. T.
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