MANNHEIM. Helmut Schneider (Bild) brachte es zwar nur auf einen Einsatz im Nationaltrikot, doch nach Karl Höger, Sepp Herberger, Willi Hutter (alle 1921) und Otto Siffling (1934 - 38) war er am 1. September 1940 beim 13:0 gegen Finnland in Leipzig der fünfte deutsche Nationalspieler aus den Reihen des SV Waldhof und gehörte damit zu einem illustren Kreis. Eine weitere Berufung im März 1941 in Köln wurde dann nicht mehr mit einem Einsatz gegen Ungarn gekrönt, doch der gebürtige Altriper sorgte weiter für Schlagzeilen und führte Borussia Dortmund in den 50er Jahren als Trainer zu zwei deutschen Meisterschaften. Heute wäre Helmut Schneider 100 Jahre alt geworden.
Schneider startete seine Karriere beim TuS Altrip und wechselte 1933 an den regionalen Größen VfR Mannheim und SV Waldhof vorbei zum FC Bayern München. Nach zwei Jahren kehrte er aus der bayerischen Metropole zurück in die Region, stieß in der Glanzzeit des SV Waldhof zu den Blau-Schwarzen und stürmte anfangs an der Seite von Otto Siffling. Mit den Waldhöfern feierte er zwei Gau-Meisterschaften (1936, 37) und wurde mehrmals in die Auswahl der Gaumannschaft Baden berufen. Zudem zählte Schneider 1940 zu der Waldhof-Elf, die im Finale des Tschammer-Pokals, dem Vorläufer des heutigen DFB-Pokals, dem 1.FC Nürnberg unterlag.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und einigen Gastspielen in Kriegsmannschaften kehrte Helmut Schneider 1945 zum SV Waldhof zurück. 1948 erlangte er unter Leitung von Seppl Herberger die Fußball-Lehrer-Lizenz und startete seine zweite Karriere als Trainer. 1954/ 55 übernahm er den glücklosen BV Borussia Dortmund und führte das Team ein Jahr später zu seinem ersten deutschen Meistertitel. Nur ein Jahr später konnte Schneider mit dem BVB den Titel durch ein 4:2 gegen den Hamburger SV mit der identischen Aufstellung verteidigen.
Mehrere weitere Trainerstationen folgten, unter anderem beim 1.FC Saarbrücken in der Bundesliga. Im Dezember 1968 kehrte er nach Dortmund zurück, wurde aber bereits nach acht Spielen wieder entlassen. Ein deutliches Signal für ihn, sich vom Fußball zurückzuziehen. Helmut Schneider lebte danach bis zu seinem Tod am 13. Februar 1984 in Mannheim. wy
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