SV Waldhof

Kevin Conrad: „Ich war ein guter Kapitän“

Von 
Alexander Müller
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Waldhof-Kapitän Kevin Conrad. © PIX-Sportfotos/Andreas Doering

Mannheim. Der Name Kevin Conrad wird immer mit der Rückkehr des SV Waldhof in den Profifußball nach 16 tristen Jahren verbunden bleiben. Im Interview spricht der scheidende Kapitän (29), der zu Regionalligist SV Elversberg wechselt, über die Gründe für sein plötzliches Ende beim SVW vor den beiden letzten Saisonspielen und zieht eine Bilanz von drei Jahren in Mannheim mit 90 Liga-Spielen.

Normalerweise wird ein verdienter Spieler von den Fans gebührend verabschiedet. Wie traurig sind Sie darüber, dass das in Ihrem Fall nicht klappt?

Kevin Conrad: Ohne die Fans ist das schon ein Stück weit traurig, weil ich eine schöne Zeit in Mannheim hatte. Dass ich zwei Spieltage vor Ende aufhöre, ist auch komisch. Allerdings konnten wir ja auch die Aufstiegsplätze fast nicht mehr erreichen, deshalb hält sich da die Trauer in Grenzen.

Woran hat es letztlich gelegen, dass Sie die beiden Partien nicht mehr machen konnten oder wollten?

Conrad: Ich hätte die beiden Spiele schon noch gerne gemacht, leider hat es nicht mehr geklappt, da eine Vereinbarung zu treffen. Elversberg hat sich super offen gezeigt und keine Steine in den Weg gelegt. Aber am Ende hat es daran gehapert, dass wir eine finanzielle Sicherheit für mich im Verletzungsfall in der Kürze der Zeit nicht vertraglich fixieren konnten.

Wie haben Sie sich von Ihren alten Kumpels verabschiedet?

Conrad: Ich habe am Dienstag noch mittrainiert und mich dann von den Jungs verabschiedet.

Wie war da die Stimmung?

Conrad: Schon traurig. Klar hätten die Jungs gerne gehabt, dass ich mit nach Braunschweig fahre und noch einmal spiele, aber auf der anderen Seite haben alle verstanden, wie das abgelaufen ist. Ich habe das Gefühl, dass ich ein guter Kapitän war in den vergangenen zwei Jahren. Nach dem letzten Spiel am Samstag werden wir uns noch mal zusammensetzen und quatschen.

Ist die Stimmung im Team so, dass die Erfolgsmannschaft der vergangenen beiden Jahre jetzt komplett zerbricht?

Conrad: Dass es auseinandergehen könnte, diese Stimmung besteht ja schon die gesamte Saison. Bis auf Jan Just hat noch keiner verlängert und man hat schon manchmal gedacht: „Mist, da bricht jetzt etwas auseinander.“

Drei Jahre Kevin Conrad beim SV Waldhof. Was bleibt unterm Strich?

Conrad: Grundsätzlich versuche ich, das letzte Jahr auszublenden. Ich musste anfangs auf einer für mich nicht optimalen Position als Linksverteidiger spielen. Der sportliche Erfolg war zwar da, aber was Drumherum passiert ist, versuche ich auszublenden (Conrad wurde nach öffentlichen Äußerungen zu ausbleibenden Vertragsverlängerungen von der Vereinsspitze abgemahnt, d. Red.). Aber mit der Truppe war alles super, und mit Trainer Bernhard Trares war auch alles super. Im ersten Jahr haben wir nach einer schwachen Hinrunde noch eine Aufholjagd in die Relegation gestartet, auch das Uerdingen-Spiel mit dem Abbruch bleibt ewig in Erinnerung. Die Meistersaison war überragend. Wir sind in jedes Spiel rein mit der Überzeugung, dass wir gewinnen werden. Dazu die tollen Charaktere, die da waren. Ich werde mich immer gerne an meine Waldhof-Zeit zurückerinnern. (Bild: Pix)

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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