Fußball - Auch der frühere KSC-Profi Manuel Stiefler ist ein Kandidat beim Mannheimer Drittligisten / Wieder Kurzarbeit auf der Geschäftsstelle

SV Waldhof arbeitet an Schultz-Rückkehr

Von 
Alexander Müller
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Mannheim. Der Start ins neue Fußball-Jahr steht kurz bevor – und die Suche nach Verstärkungen hat bei Fußball-Drittligist SV Waldhof vor dem Restrundenauftakt am Freitag gegen den SC Verl richtig Fahrt aufgenommen. Heiße Spuren führen dabei zu einem früheren Zweitliga-Profi des Karlsruher SC und einem alten Bekannten: Der zurzeit vertragslose Manuel Stiefler (32, kleines Bild), ein erfahrener Mann für das defensive Mittelfeld und den rechten Verteidiger-Posten, ist ein Kandidat beim Waldhof. Bei Innenverteidiger Michael Schultz (27), bis zum Sommer unumstrittener Leistungsträger des SVW und bei Zweitligist Eintracht Braunschweig nach einer enttäuschenden Halbserie ins zweite Glied gerutscht, fühlte Sportchef Jochen Kientz nach Informationen dieser Redaktion vor, ob er sich eine Rückkehr im Winter vorstellen kann.

Eine Rückhol-Aktion des Südpfälzers, zwischen 2016 und 2020 bereits in Mannheim unter Vertrag, wäre die Traumlösung vieler Waldhof-Fans für die schwächelnde Defensive. Bei Zweitliga-Aufsteiger Braunschweig hatte Schultz einen guten Start erwischt, rutschte nach einer schwachen Leistung bei der 1:4-Niederlage in Hannover aber in eine heftige Formkrise – mit dem negativen Höhepunkt des 0:4 in Darmstadt, als der Herxheimer zwei Gegentore verschuldete und zur Pause ausgewechselt wurde.

Seitdem kommt der verunsichert wirkende Schultz über Kurzeinsätze in der 2. Liga nicht hinaus. Braunschweigs Trainer Daniel Meyer hat zudem angekündigt, einen weiteren Innenverteidiger verpflichten zu wollen, was die Chancen des 27-Jährigen auf Spielzeit weiter schmälern würde. Nach Informationen der „Braunschweiger Zeitung“ gehört Schultz allerdings nicht zu den Profis, von denen sich der Club im Winter trennen möchte. Sich in Niedersachsen durchbeißen oder nach nur vier Monaten zurück in die Heimat? Schultz schwankt und denkt über einen Wechsel nach. Am Montag versuchte Waldhof-Trainer Patrick Glöckner nach Informationen dieser Redaktion, Schultz in einem Telefonat zu einer Rückkehr zu bewegen. Eine Entscheidung soll noch im Laufe dieser Woche fallen.

Ähnlich sieht das bei Mittelfeld-Renner Stiefler aus, der in Sandhausen und beim KSC insgesamt 109 Zweitliga-Spiele absolviert hat, aber in Karlsruhe nach der vergangenen Saison keinen neuen Vertrag mehr bekam. Von seinen Anlagen her wäre der zweikampfstarke 32-jährige mit Sicherheit eine gute Alternative für das Mittelfeld-Zentrum, in dem zurzeit mit Max Christiansen und Marco Schuster die etatmäßige Doppel-Sechs ausfällt. Ob er aber auch die nötige Fitness mitbringt, um im dicht gedrängten Januar mit insgesamt sieben Pflichtspielen sofort helfen zu können, will sich Coach Glöckner erst einmal genauer anschauen.

Das notwendige Geld, um nach den drei Niederlagen in Serie vor Weihnachten noch einmal auf dem Transfermarkt zuzuschlagen, haben die Kurpfälzer trotz der Einnahmeverluste im Zuge der Corona-Pandemie zur Verfügung. „Wir kümmern uns darum, dass wir handlungsfähig sind. Es fällt nicht leicht, aber wir sind ein bisschen besser aufgestellt als viele andere Vereine. Wir haben letztes Jahr mit einem Gewinn abgeschlossen, das hilft uns ein bisschen. Wir werden auf jeden Fall noch was machen können“, sagte Geschäftsführer Markus Kompp am Montag.

Auf der Geschäftsstelle führt der SVW aufgrund der Corona-Krise in diesen Tagen allerdings wieder Kurzarbeit ein. Betroffen sind unter anderem Mitarbeiter in den Bereichen Ticketing und Sponsoring, deren Arbeitszeit reduziert wird. „Die Abteilungen, in denen wir aktuell kein so großes Arbeitspensum haben, sind wieder in Kurzarbeit. Aber nicht auf null Prozent, sondern nur reduziert“, sagte Kompp.

Trainingsgelände in Eigenregie?

Beim Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 hatte der SVW neben der kompletten Geschäftsstelle auch die Mannschaft und den Trainerstab auf Kurzarbeit mit null Prozent Arbeitsleistung gesetzt. Mit dem neuerlichen Schritt reagiert der Verein auf die fehlenden Einnahmen durch den zurzeit verhängten Zuschauerausschluss, der sich laut Kompp noch über mehrere Monate ziehen dürfte. „Der DFB sagt, dass Zuschauer vor April nicht realistisch sind“, erklärte der 38-Jährige.

Kurz vor dem Ziel sind die Kurpfälzer nach Kompps Angaben indes beim Trainingsgelände am Alsenweg, das der SV Waldhof zeitnah von der Stadt Mannheim übernehmen und dann in Eigenregie bewirtschaften will. „Wir warten auf die finale Rückmeldung der Stadt. Es geht in eine gute Richtung“, sagte der Geschäftsführer. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Beschwerden der SVW-Trainer wegen des schlechten Zustands der Rasenplätze gegeben. (Bild: dpa)

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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