Neulussheim. Nein, das Geld sei nicht ausgegangen, betonte Bürgermeister Gunther Hoffmann bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. In die Lücken an der Lärmschutzwand des Baugebiets "Am Alten Bahnhof" kämen 72 Garagen. Den Bau der Gebäude mit Satteldach hat der Gemeinderat am Donnerstagabend auf den Weg gebracht.
Die Garagen, so Hoffmann, lägen den Reihenhäusern am östlichen Rand des Gebiets gegenüber und dienten dem zusätzlichen Lärmschutz. Da sich Kaufinteressenten mit den Lücken nur schwer ein Bild der Grundstücke machen könnten, wolle die Verwaltung den Bau der Garagen schnell voranbringen.
Der beurkundete Kaufvertrag sehe vor, so Hoffmann weiter, dass die Bauträger Steber & Partner sowie I +E Generalbau, die die vier Grundstücke entlang der Reilinger Straße erworben haben, die Garagen bauen. Die nicht benötigten oder nicht veräußerbaren Gebäude hätte die Gemeinde gekauft. Nach Berechnungen der Firma Steber betragen die Kosten bei diesem Modell pro Garage 10 300 Euro.
"Aus Gründen der Rechtssicherheit", erläuterte Hoffmann, habe man sich nun aber dafür entschieden, die Garagen selbst zu bauen. Mit der Ausschreibung und Beaufsichtigung der Baumaßnahme ist das Ingenieurbüro Kirn beauftragt.
Zeitnahe Abwicklung möglich
Diese Variante entspreche den gesetzlichen Vorgaben. Zudem gebe es einen Preis für das gesamte Projekt, so dass nicht die Gefahr bestehe, dass der jeweils andere Bauträger eine abweichende Kalkulation hat. Weiterhin ergäben alle Garagen ein Bild und die Gemeinde könne die Garagentore gegebenenfalls farblich selbst gestalten.
Außerdem sei mit der zweiten Variante eine zeitnahe Abwicklung möglich und durch die Bestellung einer größeren Anzahl von Garagen ließen sich möglicherweise Preisvorteile erzielen. Die Kosten für den Bau aller 72 Garagen belaufen sich laut Hoffmann auf 700 000 bis 750 000 Euro.
Aus Gründen der Vermarktung sei es wichtig, die Garagen zügig zu bauen, sagte Norbert Jakobi (CDU). Er halte es auch für richtig, die Maßnahme auszuschreiben. Hanspeter Rausch (SPD) betonte, dass keine homogene, sondern eine aufgelockerte Reihe entstehen soll. Dies könne man durch farbliche Gestaltungsmöglichkeiten und unterschiedliche Tore und Dachziegeln erreichen. Sven Nitsche (Freie Wähler) bat die Verwaltung darum, durch juristische Formulierungen in den Kaufverträgen zu erreichen, dass mögliche Sanierungen der Garagen jeweils separat möglich sind.
Auch der Bebauungsplan "Alter Pfarrgarten" stand auf der Tagesordnung. Das Ratsgremium nahm die Einwendungen der Träger öffentlicher Belange (Hoffmann: "nichts Gravierendes") einstimmig zur Kenntnis und beschloss den Vertrag mit dem Erschließungsträger WSW.
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