Umweltschutz - Fachexkursion zum Modellprojekt „Uferrenaturierung Monsterloch“ / Teil des Bundesprogrammes „Blaues Band Deutschland“

Lebensvielfalt in Rheinauen erhöhen

Von 
Anja Rose
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Die Teilnehmer der Exkursion richteten den Blick auf das „Monsterloch“. Dieses soll künftig auch bei niedrigem Pegel mit Frischwasser versorgt werden. © Rose

Warum heißt das Monsterloch eigentlich Monsterloch? Es war diese eine Frage, die während der zweieinhalbstündigen Exkursion, organisiert vom BUND-Ortsverband Hockenheimer Rheinebene, der Nabu-Gruppe Hockenheim und dem Badische Sportfischerverband (BSFV), nicht wirklich geklärt werden konnte. Aber eigentlich war sie auch nicht entscheidend, denn vielmehr ging es bei der Fachexkursion darum, Fragen zum Modellprojekt „Uferrenaturierung Monsterloch“ zu klären.

Dazu hatten die Verbände Vertreter von Naturschutz, den Angelsportvereinen und der Verwaltung geladen, die sich beim Spaziergang entlang des Rheins bei Simone Janas vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mannheim (WSA) informieren konnten. BUND, Nabu und BSFV steuerten ergänzende Informationen zu den Themen Rhein, Ökologie, Naturschutz und Fischerei bei.

Bei eisigen Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein, machten sich die Teilnehmer vom Hotel „Luxhof“ zunächst auf in Richtung Rheinufer und dann weiter zum besagten Baggersee.

Durchströmung verbessern

Das Modellprojekt am Monsterloch ist Teil des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“, in dessen Rahmen verstärkt in die Renaturierung von Bundeswasserstraßen und Auen investiert werden und neue Akzente in Natur- und Gewässerschutz gesetzt werden sollen.

Das Monsterloch befindet sich im Hockenheimer Rheinbogen zwischen Altlußheim und Ketsch. Das Projekt umfasst das Ufer und Teile der Aue zwischen Rheinkilometer 397,5 und 403. Der Baggersee, an manchen Stellen bis zu 12 Meter tief, weist regelmäßig Sauerstoffdefizite auf.

Ziel des Modellprojekts „Uferrenaturierung Monsterloch“ ist es nun, die Vielfalt der Aue-Lebensräume zu erhöhen und die Mindestwasserführung der Flutrinnen und die Durchströmung des Baggersees zu verbessern. Jungfische benötigen solche dauerhaft durchströmten Auengewässer, außerdem dienen sie den Fischen als Laichgewässer.

Simone Janas (Foto) betreut beim WSA Modellprojekte, die am Rhein im Zuge des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“ durchgeführt werden und berichtete bei der Fachexkursion von den Planungen und Inhalten des Projekts am Monsterloch. „Die Maßnahmen in der Aue sollen dazu beitragen, dass der Baggersee nicht nur bei Hoch-, sondern auch bei Niedrigwasser mit Frischwasser versorgt wird“, erklärte Simone Janas. Das Projekt und die Planung befänden sich noch in der Anfangsphase, in die Umsetzung selbst könne zudem erst nach der Sanierung der Salierbrücke eingestiegen werden, erläuterte sie den Zeitplan. Anfang 2017 hatten das Regierungspräsidium Karlsruhe und das WSA Mannheim die Kooperationsvereinbarung zum Modellprojekt unterschrieben. Seitdem konnte unter anderem die Eigentumsfrage geklärt (Land Baden-Württemberg) und die ständige Messung der Gewässergüte umgesetzt werden.

Bevölkerung wird eingebunden

Thomas Kuppinger, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hockenheim, erklärte, dass es in der kommenden Zeit weitere Informationsveranstaltungen zu dem Projekt geben soll und die Fachexkursion nur der erste Schritt einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit darstellt. „Wir wollen die Bevölkerung mitnehmen“, sagte er und lobte gleichzeitig den Austausch zwischen WSA, Naturschutzverbänden und den Angelsportvereinen an diesem Nachmittag.

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