Villa Meixner - Neues Klimakonzept sorgt für optimale Raumbedingungen / Publikum, Instrumente und Ausstellungsstücke profitieren

Kunstgenuss ohne kalte Füße

Von 
Ralf Strauch
Lesedauer: 

Brühl. Der Kulturbeauftragte der Gemeinde, Jochen Ungerer, kann der Pandemie-bedingten Ruhepause im Veranstaltungskalender sogar einen positiven Aspekt abgewinnen. Die Zeit der geschlossenen Spielstätten wird genutzt, um sie technisch und baulich aufzurüsten, ohne den Druck eines Kulturkalenders im Rücken.

Das war für die Festhalle ein wirklicher Vorteil, denn die Sanierung des Parketts dort, hätte für einige Verwirbelungen im Programm gesorgt (wir berichteten). Denn selbst auf der Zielgerade gab es noch Probleme. So musste das komplette Holz nach der Lieferung und Begutachtung wieder zurückgeschickt werden, weil es verzogen war. Doch die Neulieferung konnte inzwischen fast komplett verarbeitet werden – das Parkett muss nur noch auf wenigen Reihen verlegt werden.

Modernes Zusammenspiel

In der Villa Meinxer ist es nicht das Element Boden, das die Handwerker beschäftigt, sondern die Luft. Die vor einigen Jahren installierte Anlage war in Kombination mit den Heizkörpern nicht ganz ausgereift. Bei ausverkauften Veranstaltungen und eingeschalteter Lichtanlage kam das Publikum etwa zur Halbzeit der jeweiligen Veranstaltungen im feucht-warmen Klima ganz ordentlich ins Schwitzen.

Da nutzte es auch wenig, dass in einem Teil des L-förmigen Saals permanent frische Luft von außen in die Villa geblasen wurde. Der einzige Effekt waren kalte Füße bei den Besuchern, die sich falsche Plätze direkt an der Eingangstür und unter dem Sturz zwischen den beiden Winkeln ausgesucht hatten.

„Wir haben jetzt eine ganz moderne Klimaanlage in der Villa Meixner installiert“, zeigt sich Ungerer begeistert. Das Hauptgerät steht nun abseits des denkmalgeschützten Hauses an einer Außenmauer des Grundstücks und versorgt die drei Geräte im Innern des Raumes mit entsprechend gekühlter oder erwärmter Luft.

Egal, ob genutzt oder nicht

Das alte System aus Frischluftanlage und gasbetriebener Heizungsanlage wurde in das neue Konzept so integriert, dass laut Ungerer in der Villa Meixner künftig optimale Verhältnisse herrschen sollten – egal, ob knapp 100 Menschen im Saal sitzen oder ob die Räume gerade nicht genutzt werden.

Diese Klimatechnik ist nicht nur besucherfreundlich, sondern auch für die Instrumente sowie für den hochwertigen Flügel oder die Kunstwerke bei den Ausstellungen ein echter Gewinn. Und so ganz nebenbei wurde im Raum ein Luftaustausch geschaffen, der sogar strengen Corona-Regeln gerecht werden würde, erklärt Ungerer nicht ohne Stolz.

Info: Impressionen von früheren Weihnachtsmärkte gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Brühl

Brühl: Weihnachtsmarkt in der Villa Meixner

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
31
Mehr erfahren
Villa Meixner

Brühl: Florian Till Franke von Krogh stellt seine Werke aus

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
16
Mehr erfahren
Fotostrecke

Brühl: Jazzmatinee im Garten der Villa Meixner

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
12
Mehr erfahren
Brühl

Skulpturengarten in der Villa Meixner

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
19
Mehr erfahren

Hintergrund: Villa Meixner

Die Villa Meixner am Ortsausgang Richtung Schwetzingen ist die „gute Stube“ der Gemeinde.

1898 beauftragte der damalige Bürgermeister Albert Eder den Schwetzinger Architekten Ludwig Jahn, ein repräsentatives Wohnhaus zu errichten.

Das Backsteingebäude wurde 1899 im frühen Jugendstil erbaut.

Schon bald ging das Haus in den Besitz der Familie Meixner über.

1956 kaufte die Gemeinde Brühl das Gebäude und nutzte es als Wohnhaus für sozial schwache Bürger.

Nach sorgfältigen Renovierungsarbeiten ist die Villa Meixner seit 1988 ein Repräsentationsort der Gemeinde und ein namhaftes Kulturzentrum mit ständig wechselndem Ausstellungs- und Konzertprogramm.

Im ersten Stock befand sich bis 1998 ein privates Jugendstil- und Art-Déco-Museum.

Im Sommer wird der Garten mit seinen Skulpturen zur „Open-Air-Bühne“ für verschiedene Musikveranstaltungen von der Jazz-Matinèe bis zum themenorientierten Abend.

Überregional bekannt ist auch der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt in der und rund um die Villa, der in diesem Jahr abgesagt wurde. ras

Redaktion

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung