Eppelheim. Die Eppelheimer Liste brachte in der Gemeinderatssitzung zwei Anträge auf den Tisch. Der erste wurde nach Diskussion zurückgezogen, der zweite vom Ratsgremium abgeschmettert. Fraktionssprecher Bernd Binsch erläuterte den Vorschlag, an der Kreuzung Rudolf-Wild-Straße/Richard-Wagner-Straße die Vorfahrtsregelung zu ändern.
Für Kinder, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren, stelle diese Kreuzung eine "enorme Gefahr" da. Eine sichere Überquerung sei nur möglich, wenn die Fußgängerampel auf Rot geschaltet sei.
Auch die vorhandene Beschilderung der Fahrradstraße schaffe dem "gestiegenen Gefahrenpotenzial" an der Kreuzung keine Abhilfe, so Binsch. Nur durch eine Änderung der Vorfahrtsregelung könne deshalb die Verkehrssicherheit für Kinder hergestellt werden. Langfristiges Ziel sei eine "Entschleunigung" der Rudolf-Wild-Straße, in der nach Meinung der Eppelheimer Liste "zu schnell gefahren wird". Renate Schmidt (SPD) konnte sich eher eine Tempo-30-Reglung vorstellen. Martin Gramm (Grüne) hielt ebenfalls Tempo 30 für "einzig sinnvoll, das würde der ganzen Straße gut tun".
Horst Fießer (CDU) wollte auch Tempo 30 prüfen lassen. Diskutiert wurde auch, ob ein Schild "Radfahrer kreuzen" am Kindergarten St. Luitgard etwas bringt. Hauptamtsleiter Reinhard Röckle teilte mit, dass bei der jüngsten Verkehrstagfahrt das Thema 30er-Zone aufgenommen worden sei. Die FDP nahm deshalb den Antrag zurück.
Unklare Verkehrsregeln
Ein weiteres Anliegen der Eppelheimer Liste war, die "unklaren Verkehrsregeln" in der Fahrradstraße (Mozartstraße und Richard-Wagner-Straße) zu beseitigen. Dazu solle die Fahrradstraße in eine Einbahnstraße umgewandelt werden, so Binsch. Die Verkehrsregeln einer Fahrradstraße seien den meisten Verkehrsteilnehmern nicht bekannt. Dann seien diese Autofahrer "charakterlich nicht geeignet" zum Führen eines Fahrzeugs, erklärte Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Insgesamt scheine der Verkehr in der Fahrradstraße "nach dem Prinzip organisiertes Chaos zu funktionieren", legte Binsch nach und forderte eine Befragung der Bürger, "besser noch einen rechtsverbindlichen Bürgerentscheid".
Zerwürfnis ersparen
Martin Gramm (Grüne) protestierte, dass der Antrag nicht vorher diskutiert werden konnte. Die Fahrradstraße sei in Kooperation mit den Schulen und dem Gemeinderat festgelegt worden. Renate Schmidt (SPD) sah keine Probleme. Eine Einbahnstraße ergebe nur ein noch größeres Gefahrenpotenzial. Sebastian Unglaube (Grüne) bat Binsch, dem Gemeinderat ein "Zerwürfnis" zu ersparen.
Rektorin Verena Wittemer von der Friedrich-Ebert-Schule, die in der Sitzung anwesend war, konnte keinen Sinn in dem Antrag erkennen: "Die Einrichtung der Fahrradstraße war die beste Idee für unsere Schüler, alles funktioniert problemlos." Die Eppelheimer Liste beharrte auf ihrem Antrag, alle anderen Gemeinderäte stimmten dagegen.
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