Hockenheim. Mit einer feierlichen Gartenparty hat das Rote Kreuz (DRK) sein neues Integrationsbüro in der Ernst-Brauch-Straße 62 eingeweiht. Zwölf Mitarbeiter kümmern sich dort unter der Leitung von Sabine Schlosser um Beratungs-, Bildungs- und Unterstützungsangebote für hilfsbedürftige Personen. Das Rote Kreuz hat die Räumlichkeiten zwar schon im November des vergangenen Jahres bezogen und Sabine Schlosser leitet das Team auch schon seit Juli, doch nun waren die Integrationshelfer auch bereit, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Hervorgegangen ist das Büro aus einer Einrichtung, die der DRK-Kreisverband Mannheim seit Juli 2016 in Mannheim-Käfertal betreibt. Sie ist entstanden aus der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle für Geflüchtete im Benjamin-Franklin-Village, wie Dr. Andreas Schmitt, der Stellvertreter des DRK-Präsidenten Mannheim , bei der Feierstunde erklärte. Die Einrichtung, geleitet von Natascha Pfau, will Menschen, die in schwierigen finanzielle Verhältnissen Leben und/oder einen Migrations- beziehungsweise Fluchthintergrund haben, helfen, an der Gesellschaft teilzuhaben.
Neben einer weiteren Einrichtung in Weinheim ist das Hockenheimer Integrationsbüro unter der Leitung von Sabine Schlosser dafür zuständig, diese Angebote im südlichen Teil des Kreisverbandes gezielt und vor Ort zu koordinieren. Mittlerweile sind dort zwölf Mitarbeiter beschäftigt (acht davon in Vollzeit) und arbeiten daran, die bestehenden Angebote zu koordinieren und weiter auszubauen.
Über die reibungslose Zusammenarbeit freute sich besonders Hockenheims Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg, der hervorhob, dass dieses Angebot in der Rennstadt ohne die Kooperation mit den Nachbargemeinden Altlußheim, Neulußheim, Reilingen und Ketsch nicht möglich wäre.
Das Integrationsbüro bietet in den teilnehmenden Kommunen ein vielfältiges Angebot. Sprachkurse (nicht nur für Deutsch) gehören ebenso dazu wie die Arbeit der Integrationsmanager, die etwa bei Behördengängen behilflich sind. „Gerade ist eine neue Frauenrunde gestartet“, erzählt Natascha Pfau, „dort geht es etwa darum, dass geflüchtete Frauen ihre Rechte kennenlernen und mit diversen Beratungsstellen vertraut gemacht werden.“
Auch in der Muttersprache
Die mobile Beratung unterstützt Menschen in der Nähe ihres Wohnortes. Sie vermitteln beispielsweise Hilfe durch die Arbeitsmarktberatung. Dort werden Potenziale ermittelt und Hilfestellung beim Beschaffen wichtiger Unterlagen oder Praktikumsstellen gegeben. Die psychosoziale Beratung hilft bei seelischen Belastungen und vermittelt vertraulich Hilfe, nach Möglichkeit auch in der jeweiligen Muttersprache.
Die Mitarbeiter des Integrationsbüros betonen oft, dass sich das Angebot an jeden richtet, der Hilfe braucht. Mit Simon Massoth hat das Team auch einen kompetenten Fachmann für Streetwork und Obdachlosenarbeit (wir berichteten). Bürgermeister Jakob-Lichtenberg hob in diesem Zusammenhang hervor, dass er das Wort „Wohnungssuchende“ bevorzuge, denn: „Obdachlos ist in Hockenheim niemand, die Menschen sind wohnungssuchend.“ Jakob-Lichtenberg meinte damit auch die Unterkunft im Hofweg, wo sich Massoths Büro befindet. In der Notunterkunft Leben derzeit rund 100 Personen.
Bei orientalischen Klängen und einem kleinen Imbiss konnten sich die Besucher ein Bild von den Räumlichkeiten machen, die vielfältigen Angebote näher kennenlernen und mit den Mitarbeitern ins Gespräch kommen.
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