Handball-Bundesliga Frauen - Ketscher Kurpfalz-Bären empfangen Frisch Auf Göppingen / Kapitänin Sina Michels fehlt weiter

Mit Struktur und Sommerrock

Von 
Maximilian Wendl
Lesedauer: 
Sophia Sommerrock – hier im Spiel gegen Bensheim/Auerbach (30:33) – wird gegen Göppingen wieder mit von der Partie sein. © Lenhardt

Das Bundesliga-Duell zwischen den Kurpfalz-Bären und Frisch Auf Göppingen hätte aus einem bestimmten Grund ein ganz besonderes Handballspiel werden können: Katrin Schneider wäre beinahe auf ihre frisch gebackene Ehefrau Tina Welter, die bei den Schwaben auf Torejagd geht, getroffen. Erst in der vergangenen Woche hatten sich die beiden das Ja-Wort gegeben, aber die Ketscher Trainerin musste nur zwei Tage nach ihrer Hochzeit gehen und deswegen fällt dieser Vergleich am Samstagabend aus (Anwurf: 18 Uhr).

Um zwei Punkte im Abstiegskampf geht es für die beiden Mannschaften in der Ketscher Neurotthalle aber trotzdem und für Neu-Trainer Adrian Fuladdjusch steht dementsprechend auch gleich der erste Heimauftritt auf dem Programm. Nachdem er bei seinem Debüt bei der 18:35-Pleite bei TuS Metzingen gleich die raue Luft im Oberhaus zu spüren bekommen hatte (wir berichteten), hatte der 32-Jährige jetzt fast eine Woche Zeit, seine Mannschaft, aber auch die Liga genauer kennenzulernen. „Wenn man sieht, dass auch der Rekordmeister Thüringer HC in Metzingen unter die Räder gekommen ist, dann relativiert das unseren Auftritt. Metzingen ist einfach eine überragende Mannschaft“, erklärt Fuladdjusch.

Erfahrene Truppe

Gegen Göppingen erwartet er ein Spiel „gegen eine unheimlich erfahrene Truppe“. Der Faktor „Erfahrung“ ist wohl auch der größte Unterschied zwischen den beiden Clubs. Fuladdjusch sagt: „Aber das kann man meiner Mannschaft nicht zum Vorwurf machen. Dafür hat sie in anderen Spielen auch die Unbekümmertheit gezeigt und gute Leistungen abgerufen. Aber natürlich würden uns eine oder zwei erfahrene Spielerinnen schon helfen in manchen Situationen.“

Aber die Bären arbeiten hart an sich, um die Mission „Klassenerhalt“ realisieren zu können. Mit Fuladdjuschs Engagement kam auch eine weitere Trainingseinheit auf freiwilliger Basis dazu. „Wir haben ab sofort auch noch mittwochs Wurftraining. In der Woche bleibt ansonsten wenig Zeit für die individuelle Weiterentwicklung der Spielerinnen und deswegen haben wir uns für eine zusätzliche Einheit entschieden.“

Eine Entscheidung bezüglich der Anfangsformation hat der Übungsleiter auch schon getroffen: „Ich finde es wichtig, der Mannschaft Struktur zu geben. Natürlich kann es sein, dass bei Verletzungen oder Erkrankungen Veränderungen möglich sind, aber ich möchte der Mannschaft Sicherheit verleihen.“ Daraus ist zu lesen, dass es wohl kaum Wechsel geben dürfte. Mit Sicherheit wird aber Sophia Sommerrock wieder dabei sein. Die Linkshänderin ist am Donnerstag ins Training eingestiegen. Fehlen wird hingegen weiterhin Kapitänin Sina Michels.

Fans sollen in Kostümen kommen

Im Lager der Bären hofft man aber auch, dass sich die Fasnachtsstimmung von der Tribüne auf das Spielfeld überträgt. Um nichts dem Zufall zu überlassen, hat Hallensprecher Armin Wagner einen Wunsch: Er hofft, dass viele Fans kostümiert kommen, denn „wir werden die drei schönsten Kostüme prämieren“. Die Präsente werden nach dem Spiel von Carmen Moser und Rebecca Engelhardt überreicht werden. So könnte die Bundesliga-Partie auch ohne das Familienduell Schneider/Welter zu einem besonderen Duell werden.

Redaktion Maximilian Wendl ist freier Mitarbeiter vor allem im Bereich Sport. Er betreut unter anderem den SV 1916 Sandhausen (Fußball), die Kurpfalz-Bären (Frauenhandball) und die HG Oftersheim/Schwetzingen (Männerhandball). Außerdem ist er Experte für Motorsport.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung