Bellamar - Beim 5. "Bellathlon" treten 42 Teilnehmer an / Schwimmen, Laufen und Kajakfahren zählen zu den Disziplinen / Badegäste kommen neugierig dazu

Iracema Braun ist die Schnellste

Von 
Sabine Zeuner
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Im Hallenbad wurde geschwommen, gespielt und getobt - das Freibad lag still. Bis 14 Uhr blieb das so, dann startete der 5. "Bellathlon", die sportliche Herausforderung an jeden, der Spaß an Bewegung im, auf und ums Wasser hat. "Ein kleines Jubiläum für dieses Bellamar-Spezialevent", lachte Lisa Teichert. Sie und ihr Mann Stefan sind als Multiathleten weltweit erfolgreich unterwegs, haben gerade in diesem Jahr bereits etliche Titel gesammelt und bieten den Wettkampf im Allwetterbad für Schnupperfreudige seit gut zwei Jahren regelmäßig an.

So richtig warm war es nicht mehr, obgleich die Sonne ab und an zwischen den Wolken auftauchte. Immer in Bewegung bleiben und gleich nach dem Wettbewerb ein Handtuch umlegen war somit Pflicht, das empfahlen die beiden Quadratlethen aus Eppelheim allen 42 Startern. Teilweise machte der Bellathlon den Bellamar-Besuchern derart Spaß, dass sie auch mehrfach an den Start gingen. Interesse für die Kajaks lockte rasch einige Kinder und Jugendliche aus dem Hallenbad - üblicherweise darf man damit nicht übers Wasser sausen. Lisa und Stefan erklärten, dass die roten und weißen Sportgeräte Teil des Bellathlons sind: "Im Schwimmerbecken werden damit Runden gefahren, auf Zeit, nachdem ihr geschwommen und gelaufen seid." Lange nachdenken brauchte niemand, erste Versuche mit Boot und Doppelpaddel fanden im Nichtschwimmerbecken statt - mit viel Spaß und einigem Kuddelmuddel, bis die Kinder raushatten, wie das mit dem Lenken per Paddelschlag und der Körperbalance funktioniert.

Stefan hatte vom Beckenrand aus alles im Blick, notierte nach einigen Runden die Namen. Die Kids hatten Lunte gerochen und machten mit. Das Sportlerpaar startete den ersten von sieben Durchgängen des Tages, stand mit Stoppuhren und Liste bereit. Lisa war zeitgleich "Wegweiser" zum mit roten Pfeilen markierten Laufweg - 100 Meter Distanz bis zum Hügelgipfel der Liegewiese und wieder zurück.

Ganz unterschiedlich steigen die Hobbyisten und die Starter, die bereits bei Lisa und Stefan trainieren, in die Kajaks: am Beckenrand festhaltend die einen, andere im freien Lauf mit kleinem Sprung ins bereits bewegte Boot auf dem Wasser. Rettungsringe markierten die Wendepunkte, zwei, beziehungsweise vier Runden waren zu fahren, je nach Altersgruppe.

Siegreich kamen alle Teilnehmer ins Ziel, erhielten Handschlag, Medaille und Gutschein aus den Händen von Lisa Teichert. Beliebt war das Schnupperpaddeln, das viele Kinder als ersten Kontakt mit den Kajaks nutzten auch ohne bei der Spaßchallenge mitzumachen. "Das ist riesig", motivierte Dominic Bub, der als Dritter ins Ziel kam und sicher wiederkommen wird, wenn der nächste Spezial-Sport-Mix im Bellamar ansteht.

Erfolgreicher Nachwuchs

Den wird es zum Saisonstart 2018 Ende April/Anfang Mai geben, das versichern Lisa und Stefan Teichert. Ist eigentlich jemand "hängengeblieben"? Trainiert einer der Bellathleten mittlerweile regelmäßig? "Tatsächlich ist Christoph, einer der ersten Teilnehmer, seither bei uns im Training und schon erfolgreich, wird nächstes Jahr bei der Deutschen Meisterschaft starten", erzählte Lisa Teichert. Auch Lars Pelke, der allererste Bellathlon-Sieger 2016, ist mit Erfolg dabei. Iracema Braun und Annika Oetjens hätten zudem den Quadratlon für sich entdeckt. Für Studenten in Heidelberg gebe es eine kostenlose Trainingsgruppe, derzeit mit acht Sportlern, erklärt Lisa, die selbst einen Titel nach dem anderen einheimst. "Stefan hatte eine Verletzung und konnte sich noch komplett bei den Wettbewerben einsetzen, Platzierungen - mehrfach erste Plätze - und unter den ersten Zehn, hatte er einige", erzählt Lisa von den Wettkämpfen 2017. Die schier unglaubliche Erfolgsserie der 26-Jährigen geht locker weiter. Gleich 16 mal steht Lisa an der Spitze der sportlichen Wettbewerbe auf Europa- und Weltniveau in diesem Jahr; bisher.

"Mal sehen, ob es klappt"

"Ich liebe die Herausforderung an den Körper, das Gefühl, es geschafft zu haben, die Summe der ganz kleinen und doch so großen Momente in Training und Wettkampf", spricht sie vom Antrieb für den Extremsport. Übrigens geht es für das Zweierteam zur Deutschen Meisterschaft im "Adventure Race" am kommenden Wochenende nach Jena. Dort tritt das Paar als Mixed-Team an, schon zum zweiten Mal. Was diese Challenge toppt ist die Mega-Herausforderung, erst am Vortag wird bekanntgegeben, welche Herausforderungen zu meistern sind. "Danach hat man 24 Stunden Zeit alles zu schaffen", schilderte Lisa, dass Klettern, Abseilen, Inlineskaten, Geschicklichkeitstests, Bogenschießen und Orientierungslauf nur einige der möglichen Disziplinen sind. 100 Teams gehen dazu an den Start, im letzten Jahr haben es Lisa und Stefan spontan auf die höchste Stufe des Siegertreppchens geschafft, "mal sehen, ob das dieses Jahr auch wieder hinhaut."

Bellamar

5. "Bellathlon"

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Der 5. "Bellathlon"

Der 5. Bellathlon fand in sieben Läufen mit insgesamt 42 Teilnehmern statt.

Zu bewältigen waren für Erwachsene 200 Meter Schwimmen, 700 Meter Laufen, 400 Meter Kajak; für Kinder 50 Meter Schwimmen, 350 Meter Laufen, 200 Meter Kajak.

Schnellste Erwachsene war Iracema Braun (40, Edingen), 11,04 Sekunden; schnellstes Kind: Kleinel El Jabri (13, Schwetzingen), 6,51 Sekunden.

Der älteste Teilnehmer war Reinhard Wellgner (43, Schriesheim); der jüngste Starter Lias Schuler (6, Heidelberg). zesa

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