mannheim. Es musste noch einmal ein Kraftakt her, doch die Rhein-Neckar Löwen ließen sich gestern Abend nicht beirren. Zwei Tage nach dem anstrengenden Kracher beim THW Kiel besiegte der Vize-Meister die MT Melsungen mit 32:26 (16:16) und schaut heute gespannt nach Magdeburg, wo der große Titelrivale aus dem Norden antritt. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jedes Spiel ist jetzt entscheidend", sagte der elffache Torschütze Uwe Gensheimer, der nur seinen allerletzten Wurf nicht im Tor unterbrachte und mit der Vorstellung der Mannschaft zufrieden war: "In der ersten Halbzeit lief nicht alles optimal, aber das war vielleicht auch zu erwarten. Wir sind keine Roboter."
Die Löwen begannen mit Harald Reinkind für Alexander Petersson und erwischten mit einer 6:0-Deckung einen guten Start in die Begegnung. Bis zum 8:4 (12.) lief für die Badener alles nach Plan, auch weil sie immer wieder Lösungen gegen die 5:1-Abwehr der Mittelhessen fanden. "Wir sind gut reingekommen, aber das Spiel vom Sonntag steckte noch in den Knochen", gab Gensheimer zu. Reinkind warf zwei Mal in den Melsunger Block, Kim Ekdahl du Rietz leistete sich einen technischen Fehler und einen überhasteten Abschluss - schon war Melsungen wieder da und glich zum 9:9 (16.) aus. Die MT verteidigte nun in einer 6:0-Abwehr, womit die Gelbhemden mehr Probleme hatten. In Überzahl musste der Vize-Meister per Kempa-Trick sogar das 11:12 durch Vuckovic (20.) hinnehmen und spätestens jetzt war klar, dass es ein unbequemer Abend für die Löwen wird.
Trainer Nikolaj Jacobsen stellte auf eine 5:1-Abwehr um, brachte erst Mads Mensah Larsen für Ekdahl du Rietz und machte dann diesen Wechsel wieder rückgängig. Es lief einfach nicht rund bei den Badenern, die vor allem in der Defensive ungewohnt viele Schwächen offenbarten und auch keine Hilfe von Torwart Niklas Landin bekamen. Nur 15 Prozent der Würfe parierte der Däne im ersten Durchgang, nach einem 14:16-Rückstand (28.) rettete Gensheimer mit einem Doppelschlag den 16:16-Pausenstand.
Der erneut überragende Kapitän war es dann auch, der dem Spiel nach dem Seitenwechsel wieder eine andere Richtung gab. Gensheimer von der Außenposition, 19:18. Gensheimer per Siebenmeter, 20:18. Gensheimer im Gegenstoß, 21:18 (37.). In zwei Minuten drehte der Linksaußen die Begegnung. "Das war die entscheidende Phase, wir haben wieder einmal Moral gezeigt", sagte der Rechtshänder. Die Löwen verteidigten nun in der offensiven Deckung deutlich besser, Landin war wieder da und auch die Überzahl wurde konsequent genutzt.
Der Zwischensprint sorgte für Sicherheit beim Vize-Meister, der nun auch deutlich gefährlicher aus dem Rückraum agierte. Andy Schmid führte überragend Regie und war selbst torgefährlich, auch Petersson traf und Ekdahl du Rietz sowieso. Beim 30:24 (53.) war die Partie endgültig entschieden, Teammanager Oliver Roggisch hakte die Begegnung schnell ab: "Im ersten Durchgang hatten wir Probleme, aber aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient."
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