Kristianstad. Unerwarteter Rückschlag statt Tabellenführung: In der Champions League haben die Rhein-Neckar Löwen beim IFK Kristianstad nach einer indiskutablen ersten Halbzeit mit 29:32 (12:20) verloren. "In den ersten 20 Minuten haben wir katastrophal gespielt. Zwischenzeitlich musste man das Schlimmste befürchten. Immerhin hat die Mannschaft gegen Ende Charakter bewiesen", sagte Manager Lars Lamadé.
Den Löwen mangelte es in Schweden von der ersten Minute an der richtigen Einstellung und an der Bereitschaft, in der Abwehr harte Arbeit abzuliefern. Nach dem 2:2 (4.) durch Mads Mensah Larsen nahm das Unheil seinen Lauf, die Badener leisteten sich viel zu viele überhastete und unvorbereitete Abschlüsse, was Kristianstad nutzte und konsequent bestrafte.
Mit voller Überzeugung schaltete die Mannschaft des ehemaligen Löwen-Trainers Ola Lindgren immer wieder in den Vorwärtsgang und zog auf 5:2 (6.) davon. Das erfrischende Tempospiel der Schweden stellte den Bundesliga-Tabellenführer vor immense Probleme, schon nach sechs Minuten nahm Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen eine Auszeit. Doch danach wurde es nicht besser, sondern sogar noch deutlich schlimmer.
Torwart Mikael Appelgren bekam keine Hand an den Ball, auch Marco Bitz aus dem Drittliga-Kader agierte glücklos zwischen den Pfosten. Von 26 Würfen der Schweden landeten bis zur Pause 20 im Tor. Nach dem Abgang von Darko Stanic, dessen Wechsel zum katarischen Klub Al-Jaish jetzt endgültig perfekt ist, zeigte sich wie schon zuletzt gegen Pick Szeged, dass ein starker zweiter Keeper ganz wichtig ist.
Um Kristianstads Tempospiel einigermaßen zu stoppen, beorderte Jacobsen Hendrik Pekeler in der Offensive an den Kreis, um einen Abwehr-Angriff-Wechsel zu umgehen. Außerdem brachte er seine Stammkräfte Kim Ekdahl du Rietz und Alexander Petersson im Rückraum, doch die Defensivleistung blieb katastrophal. Der Außenseiter zog auf 15:6 (20.) davon und egal, was die Löwen auch versuchten, sie waren in der Abwehr immer einen Schritt zu spät und auch gedanklich nicht auf der Höhe.
In Überzahl bot sich in der Schlussphase des ersten Durchgangs mehrfach die Chance, den Rückstand zu verkürzen. Doch das gelang nicht, weil Patrick Groetzki sogar in doppelter Überzahl eine riesige Chance ausließ und Kristianstad selbst mit weniger Personal auf der Platte nach Belieben traf.
Die Löwen gingen mit einem 12:20 in die Pause - ein nicht mehr aufzuholender Rückstand, auch wenn sich Appelgren nach dem Seitenwechsel steigerte. Doch im Angriff leisteten sich die Badener weiterhin lange Zeit viel zu viele unvorbereitete Würfe, nach 41 Minuten lagen die Mannheimer beim 17:27 (!) mit zehn Treffern zurück. Erst in der Schlussphase besannen sich die Löwen und es gelang noch Ergebniskosmetik.
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